Esquivel, Laura - Bittersuesse Schokolade by Laura Esquivel

Esquivel, Laura - Bittersuesse Schokolade by Laura Esquivel

Autor:Laura Esquivel [Laura Esquivel]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Brigitte Edition
veröffentlicht: 2013-10-04T17:00:00+00:00


FORTSETZUNG FOLGT...

Nächstes Rezept:

Champandongo- Auflauf

KAPITEL ACHT

AUGUST:

Champandongo-Auflauf

ZUTATEN:

1/4 kg gehacktes Rindfleisch

1/4 kg gehacktes Schweinefleisch

200g Pekan-Nüsse

200 g Mandeln

1 Zwiebel

1 Tasse Zitronat

2 Fleischtomaten

1/4 l saure Sahne

1/4 kg Manchego-Käse

1/4 l Mole

Kümmel

Hühnerbrühe

Maistortillas

Öl

ZUBEREITUNG:

Die Zwiebel muß fein gehackt und zusammen mit dem Fleisch in etwas Öl angebraten werden. Dabei würzt man alles mit dem gemahlenen Kümmel und einem Löffel Zucker.

Wie üblich weinte Tita beim Zwiebelschneiden. Ja, ihr Blick war derart getrübt, daß sie sich aus Versehen mit dem Messer in den Finger schnitt. Vor Wut entfuhr ihr ein Schrei, doch dann setzte sie unverzüglich die Vorbereitungen des Champandongo fort, als sei nichts geschehen. Gerade jetzt durfte sie sich nicht einmal eine Minute Zeit gönnen, um die Wunde zu versorgen. Heute abend wollte John kommen und um ihre Hand anhalten, da mußte sie ihm ein besonderes Abendessen vorsetzen, und dazu blieb ihr nur noch eine halbe Stunde Zeit. Tita haßte es, unter solchem Druck zu kochen.

Immer ließ sie den Speisen genau die Zeit, die sie zum Garen benötigten, und gab acht darauf, sich ihre Arbeit so einzuteilen, daß sie sich in der Küche nicht hetzen mußte und bei der Zubereitung der Speisen den richtigen Moment abpaßte, damit sie ihr volles Aroma entfalten konnten. Doch augenblicklich war sie bereits so spät dran, daß ihre Bewegungen ganz ruckartig und hektisch wurden. So war ein solches Mißgeschick nicht verwunderlich.

Der Hauptgrund für diese Verspätung war ihre allerliebste kleine Nichte, die vor drei Monaten, genau wie Tita zu früh, zur Welt gekommen war. Rosaura hatte der Tod ihrer Mutter derart mitgenommen, daß sie vorzeitig niedergekommen und nicht in der Lage war, ihr Töchterchen zu stillen. Diesmal konnte und wollte Tita die Rolle der Amme nicht mehr übernehmen wie bei dem kleinen Roberto, ja sie versuchte es gar nicht erst, wohl wegen der niederschmetternden Erfahrung, die sie bei der abrupten Trennung von ihrem Neffen gemacht hatte. Daraus hatte sie ein für allemal gelernt, daß man grundsätzlich keine so innige Beziehung zu Kindern aufkommen lassen durfte, die nicht die eigenen waren.

Sie zog es vor, ihre Nichte Esperanza mit der gleichen Nahrung aufzupäppeln, die Nacha ihr verabreicht hatte, als sie selbst klein und hilflos war: mit Maisbrei und Tee.

Auf den Namen Esperanza wurde sie getauft, weil Tita es so gewünscht hatte. Pedro hatte darauf bestanden, das Kind solle den gleichen Namen wie Tita tragen, Josefita. Doch sie hatte sich strikt dagegen ausgesprochen. Sie wollte nicht, daß ihr Name das Schicksal der Kleinen bestimmte. Vorerst machten ihnen ohnehin eine Reihe von Komplikationen, die sich bei der Mutter nach der Geburt eingestellt hatten, Sorge genug; ja sie hatten gar dazu geführt, daß John sich genötigt sah, zu Rosauras Rettung eine Notoperation vorzunehmen, infolge derer sie nie mehr Kinder haben würde.

John hatte Tita erklärt, daß sich bisweilen die Plazenta auf Grund von Anomalien in der Gebärmutter nicht einfach festsetzt, sondern dort auch Wurzeln schlägt und sich folglich im Augenblick der Niederkunft nicht mehr lösen kann. Sie ist dann derart tief verwachsen, daß eine unerfahrene Person, wenn sie der Gebärenden helfen will und mit der Nabelschnur versucht, die Plazenta zu lockern, gleich die ganze Gebärmutter mit herauszieht.



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